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30.12.2025

Schuldenfrei werden

Private Überschuldung: Wie Sie belastend hohe Schulden sein können

Geld kann ein großer Segen sein – kein Geld eine große Belastung. Viele Haushalte stehen derzeit stärker unter finanziellem Druck als gewohnt. Ein genauer Blick auf die Gründe hilft dabei, die eigene Situation besser einzuschätzen und passende Lösungen zu finden.

Das Wichtigste in Kürze:

Warum Überschuldung immer mehr Menschen betrifft

Zahlreiche Menschen geraten im Laufe ihres Lebens in eine finanzielle Situation, in der laufende Zahlungen kaum noch zu bewältigen sind. Die private Überschuldung betrifft immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher. Besonders häufig kommen dabei Berichte über Zahlungsschwierigkeiten bei Miete, Rechnungen oder monatlichen Raten vor.
11 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Miete oder Kreditraten zumindest vorübergehend nicht zahlen konnten. Das zeigen Umfragen der Schufa. Betroffen sind besonders junge Erwachsene sowie Menschen mit geringem Einkommen.

5,7 Millionen Menschen in Deutschland sind überschuldet
Nach aktuellen Auswertungen des Schuldneratlas gelten rund 5,67 Millionen Erwachsene in Deutschland als überschuldet. Das entspricht einer Überschuldungsquote von gut 8 Prozent und einem deutlichen Anstieg um etwa 111.000 Personen gegenüber dem Vorjahr. Dabei betrifft die Überschuldung längst nicht nur klassische Risikogruppen. Immer häufiger geraten auch Personen mit mittlerem Einkommen oder zunächst stabiler Lebenssituation in finanzielle Schwierigkeiten.
Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig es ist, frühzeitig zu handeln und einen klaren Überblick über die eigenen Schulden, monatlichen Ausgaben und Einnahmen zu behalten. Je eher Betroffene die Warnsignale erkennen und Hilfe in Anspruch nehmen, desto besser lassen sich hohe Schulden vermeiden oder reduzieren.

Was bedeutet private Überschuldung?

Eine Person ist überschuldet, wenn ihre finanziellen Verpflichtungen dauerhaft nicht mehr erfüllen kann. Das bedeutet: Die monatlichen Einnahmen reichen nicht aus, um laufende Ausgaben, Rechnungen und bestehende Schulden zu bezahlen. Auch Rücklagen oder Vermögen könnten die Situation nicht mehr ausgleichen. In dieser Lage nehmen Verbindlichkeiten zu, und es wird immer schwieriger, offenen Forderungen nachzukommen.
Ein wichtiges Merkmal der Überschuldung ist, dass sie kein kurzfristiges Problem darstellt. Wer nur für wenige Wochen knapp bei Kasse ist oder eine einzelne Rechnung verspätet bezahlt, gilt noch nicht als überschuldet. Überschuldung beschreibt einen Zustand, in dem die finanzielle Belastung langfristig zu hoch ist und die Person mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlungsunfähig wird.

In vielen Fällen zeigt sich die Überschuldung daran, dass mehrere Warnsignale gleichzeitig auftreten. Dazu gehören Mahnungen, überzogene Konten, ständige Ratenzahlungen oder wachsende Kredite. Wenn Gläubigerinnen und Gläubiger bereits versuchen, offene Forderungen einzutreiben, verschärft sich die Situation zusätzlich. Schuldnerberatungsstellen beobachten, dass sich Betroffene häufig erst sehr spät melden, obwohl frühe Unterstützung dabei helfen kann, Schulden zu reduzieren und wieder schuldenfrei zu werden.

Unterschied zwischen Verschuldung und Überschuldung

Verschuldung und Überschuldung werden häufig verwechselt, beschreiben jedoch zwei sehr unterschiedliche Situationen: Verschuldung ist zunächst nichts Negatives. Viele Haushalte nutzen Kredite, um größere Anschaffungen zu finanzieren oder ihren finanziellen Spielraum zu erweitern. Solange die monatlichen Raten ohne Schwierigkeiten bezahlt werden können und ausreichend Geld für die laufenden Ausgaben bleibt, gilt die Verschuldung als planbar.

Überschuldung beginnt dagegen dort, wo die Belastung dauerhaft zu hoch wird. Eine Person ist überschuldet, wenn sie ihren Zahlungsverpflichtungen voraussichtlich nicht mehr nachkommen kann. Die laufenden Einnahmen reichen nicht aus, um Raten, Rechnungen und lebensnotwendige Ausgaben zu decken. Oft entstehen zusätzliche Kosten, weil Mahnungen, Verzugszinsen oder Inkassoverfahren hinzukommen. In schweren Fällen droht Zahlungsunfähigkeit, und Gläubigerinnen und Gläubiger können Pfändungen einleiten.
Ein wichtiger Unterschied liegt in der Entwicklung: Verschuldung ist kontrollierbar, Überschuldung verstärkt sich dagegen häufig von selbst. Wer einmal mit mehreren Verbindlichkeiten kämpft, verliert leicht den Überblick. Kleine Kredite, Ratenzahlungen und offene Forderungen können sich summieren, bis keine Reserve mehr vorhanden ist. Überschuldung ist deshalb immer ein Warnsignal, dass dringend gehandelt werden sollte, um die Situation zu stabilisieren und langfristig schuldenfrei zu werden.

Private Überschuldung entsteht selten durch einen einzelnen Auslöser. Häufig wirken mehrere Faktoren zusammen, die dazu führen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher ihre finanziellen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen können. Aktuelle Daten zeigen zudem, dass auch Familien mit Kindern stärker unter Druck geraten. So gilt in Deutschland etwa jedes siebte Kind als armutsgefährdet. Das entspricht rund 15 Prozent der unter 18-Jährigen.

Ihr Weg aus der Überschuldung: Die wichtigsten Schritte

Private Überschuldung lässt sich bewältigen, wenn Betroffene frühzeitig handeln und klare Prioritäten setzen. Mit diesen acht Schritten stabilisieren Sie Ihre finanzielle Situation und schaffen die Grundlage dafür, langfristig schuldenfrei zu werden.