Rabenschwarz sind die Börsen in die neue Börsenwoche gestartet.
Vorbörslich lag der DAX mit fast 12% im Minus. Ursächlich dafür waren die Kursverluste an den asiatischen Börsen sowie der Preisverfall an den Rohstoffmärkten. Der Preis für Rohöl hat heute Nacht ca. 20% verloren und bewegt sich damit im freien Fall. Zwischenzeitlich hat sich das Bild ein wenig verbessert. Der DAX liegt „nur noch“ mit ca. 5,5% im Minus, der EuroSTOXX 50 mit 6,25%.
Zum Jahresultimo und den Jahreshöchstständen zeigt sich aktuell folgendes Bild:
Im Gegenzug zu den Aktienmärkten reagieren die Zinsmärkte mit massiven Zinssenkungen. Die 10jährige Bundesanleihe notiert bei einer Rendite von -0,84% auf dem historischen Tiefststand. Der Bundfuture notiert vor seinem All-Time-High bei 178,10. Auszüge der überarbeiteten Jahresprognosen unseres Researchpartners der Deka Bank finden Sie hier.
Update: Märkte verfallen in Panikmodus
Es liegt eine weitere schlechte Woche für die Aktienmärkte hinter uns. Nachdem die Konjunkturanalysten die neue Realität einer extrem schnellen weltweiten Verbreitung des Coronavirus in ihre Berechnungen eingebaut hatten, kam für viele Regionen der Welt eine leichte Rezession für die erste Jahreshälfte heraus. Das gilt auch für Deutschland. Dies wäre generell verkraftbar, sofern es danach wieder deutlich nach oben ginge. Doch die Unsicherheit bleibt hoch. Die Ansteckungszahlen außerhalb Chinas signalisieren noch keinen Höhepunkt der Verbreitung. Auch geht die Furcht vor einer Selbstverstärkung der negativen ökonomischen Folgen durch Kursrückgänge und weiteren Finanzstress um. Zudem scheiterte am Freitag die Einigung zwischen den OPEC-Ländern und Russland bezüglich weiterer freiwilliger Produktionskürzungen bei Rohöl, was den Ölpreis zum Wochenbeginn um ein Drittel auf 30 US-Dollar abstürzen ließ. Dies verstärkte die Sorgen um die hochverschuldeteten US-Fracking-Unternehmen und trug dazu bei, dass die Märkte zu Wochenbeginn in Panik verfielen.
In den kommenden Tagen wird es entscheidend sein, inwieweit die Finanzmarktteilnehmer die Situation wieder etwas besonnener einschätzen können. Sehr interessant wird sein, welche Kauf- und Verkaufsentscheidungen die Finanzmanager aus der aktuellen Entwicklung ableiten. Erfahrungsgemäß streben viele große Marktteilnehmer zuerst nach einer Reduktion ihrer Risiken, was den Druck auf Aktienkurse zunächst erhöht, bevor eine neuerliche Umkehrbewegung einsetzt. Auf die Wahrnehmung der Risiken kann auch die Europäische Zentralbank in den kommenden Tagen einwirken, die bei ihrer turnusgemäßen Sitzung am Donnerstag vorsorgliche Maßnahmen zur Abmilderung der Finanzmarktbewegungen beschließen wird.
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