02.12.2021

Eigentum möglich machen

Eigenkapital-Hürde mit Ausdauer meistern

Der Wunsch der Menschen nach Eigentum ist größer denn je. Insbesondere in Großstadtlagen und deren Speckgürteln wird es aber immer schwieriger, sich eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen. Das hat unterschiedliche Gründe: ein geringes Angebot, hohe Immobilienpreise, zu wenig Eigenkapital.

Wer frühzeitig anfängt, den künftigen Erwerb von Eigentum zu planen und offen ist für neue Wohnideen, kann es aber schaffen. Eine realistische Einschätzung der persönlichen Situation hilft, damit der Wohntraum Wirklichkeit wird.

So finanzieren Eigentümer ihre erste Immobilie

Immobilie finanzieren
Kapitalzusammensetzung der Wohneigentum-Ersterwerber mit Fremdfinanzierungsanteil in den Jahren 2012-2017
Quelle: LBS 2021 / BBSR 2019

Eigentum beliebter als Miete

In Deutschland leben fast 58 Prozent der Menschen zur Miete. Das allerdings oft, obwohl ihnen Eigentum lieber wäre, wie Umfragen immer wieder zeigen, unter anderem ganz aktuell der Kantar Trendindikator 2021. Demnach finden es nur 15 Prozent aller Befragten finanziell günstiger, zur Miete zu wohnen, als eine eigene Immobilie zu kaufen.

Gleichzeitig wollen viele in den kommenden zehn Jahren Wohneigentum erwerben. Auf den ersten Blick ist ein Immobilienkauf für zahlreiche Haushalte nur schwer möglich, aber mit vorausschauender Planung machbar.

So hatten 2020 dem Forschungsinstitut empirica zufolge rechnerisch 241.000 Mieterhaushalte zwischen 30 und 44 Jahren die Chance, den Sprung ins Eigentum zu schaffen. In der Untersuchung wurden die regionalen Kaufpreise zu den regionalen Einkommen und Ersparnissen ins Verhältnis gesetzt.

Eine Erkenntnis: Die größte Hürde stellte für die meisten nicht das Einkommen, sondern das unzureichende Eigenkapital dar.

Eigenkapital als stabiles Fundament für Wohneigentum

Angehenden Wohneigentümern wird geraten, mindestens 20 Prozent Eigenkapital zur Verfügung zu haben. Die Kreditraten sollten unter 35 Prozent ihres Nettoeinkommens liegen. Um das nötige Startkapital aufzubringen, sollten sie frühzeitig mit dem Vermögensaufbau beginnen. Am besten schon lange, bevor die Kaufabsicht konkret wird. Auch wenn die Zinserträge im Moment nur wenig Anreiz bieten: Wer regelmäßig spart, sammelt im Laufe der Jahre nicht nur einen ordentlichen Grundstock an, sondern zeigt außerdem, dass er Geld zur Seite legen kann.

Solide Finanzierung realistisch planen

Wenn der Traum dann in greifbare Nähe rückt, steht die realistische Auseinandersetzung mit den eigenen finanziellen Situation an. Sie sollten sich fragen: Was ist individuell möglich, was können wir uns auf lange Sicht leisten? Dazu einen Kassensturz machen, alle fixen Einnahmen, Ausgaben und Ersparnisse auflisten und so die maximale Darlehenshöhe herausfinden.

Vor steigenden Bauzinsen schützen sich Käufer durch eine Finanzierung mit langer Zinsbindung sowie hoher Tilgungsrate. Auch einige Fördertöpfe können bei der Finanzierung helfen. So unterstützen KfW und BAFA beim energieeffizienten Bauen und Sanieren, Landesbanken und Kommunen beim Eigentumserwerb.

Mögliche Kosteneinsparungen beim Eigentum prüfen

Wer von einer eigenen Immobilie träumt, kann unter dem Aspekt möglicher Kosteneinsparungen auch selbst etwas tun. Beispielsweise entscheiden, was wirklich wichtig ist und wo Sie vielleicht Abstriche machen können oder Kompromisse möglich sind.

So kann die Immobilie schon ein paar Straßen vom Wunschort entfernt, wenn sie ein bisschen kleiner ist als erträumt, deutlich preiswerter sein. Auch wer sich vorstellen kann, mit einer Eigentumswohnung oder einem Reihenhaus anstatt einem freistehenden Haus zu leben, kommt günstiger zu den eigenen vier Wänden.

Bauherren können die Kosten durch verschiedene Maßnahmen bremsen. Auf einem Erbbaurechtsgrundstück bauen, einen einfachen Grundriss wählen, selbst mit anpacken, kostensparende Technologien einbauen oder schlicht auf Unterkellerung und Garage verzichten.

57 Prozent der 2020 vergebenen Wohnungsbaukredite wurde laut GEWOS zum Kauf einer Gebrauchtimmobilie verwendet.
Nahezu ein Viertel des Gesamtfinanzierungsvolumens von rund 231 Milliarden Euro entfiel auf den Neubau, 21 Prozent waren Modernisierungskredite. Die Instandhaltung ihres Eigenheims finanzieren Immobilienbesitzer größtenteils aus Erspartem.

Quelle: LBS

 

Mehr Informationen: https://www.sparkasse-soestwerl.de/de/home/privatkunden/kredite-und-finanzierungen/baufinanzierung.html