27.09.2021

Gut geschützt vor Betrug beim Online-Shopping

So erkennen Sie einen Fake-Shop in 5 einfachen Schritten

Unseriöse Webshops, ein sogenannter Fake-Shop, sprießen seit Beginn der Coronakrise wie Pilze aus dem Boden. Die Statistik ist erschütternd: Beschwerden über Fake-Shops haben sich im Jahr 2020 versechsfacht. Wie können Sie sich vor der Abzocke der betrügerischen Online-Händler schützen?

Wir zeigen Ihnen 5 Dinge, auf die Sie beim Online-Shopping achten sollten.

Was ist ein Fake-Shop?

Ein Fake-Shop ist ein Online-Shop, der im Internet Kundinnen und Kunden meist mit besonders günstigen Preisen lockt, die bestellte Ware aber gar nicht vertreibt. Zwar lassen sich beworbene Produkte bestellen und auch Bezahlvorgänge abschließen – zu einer Lieferung der Ware kommt es jedoch nie. Sobald die Bestellung bezahlt wurde, reagiert der Anbieter nicht mehr auf Anfragen. E-Mails werden nicht beantwortet und auch telefonisch ist das Unternehmen nicht zu erreichen.

Corona-Pandemie sorgt für Auftrieb bei Fake-Shops

Seit Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 bestellen Kundinnen und Kunden vermehrt online, statt vor Ort einkaufen zu gehen. Das machen sich Betrügerinnen und Betrüger im Netz zunutze – das Geschäft mit Fake-Shops floriert. Laut Angabe des Bundesverbands der Verbraucherzentrale (VZBV) haben sich die Beschwerden über Fake-Shops vom Jahr 2019 auf das Jahr 2020 versechsfacht.

5 Dinge, auf die Sie beim Online-Shopping achten sollten

Shoppen Sie häufiger online, sollten Sie auf einige Dinge achten, um sich vor den Betrügereien rund um Fake-Shops zu schützen.

1. Die URL des Online-Shops

Bereits der Name eines Online-Shops oder die URL, also die Internetadresse der Website können Hinweise darauf geben, dass es sich um einen Fake-Shop handelt. Passt der Name zum Beispiel nicht zu der angebotenen Ware oder klingt die URL unpassend, sollten Sie besonders aufmerksam sein. Ein weiteres Zeichen: Gehen Sie während des Bezahlvorgangs zur Kasse und stellen fest, dass das „https“ vor dem Namen der Domain plötzlich fehlt, könnte es sein, dass es sich um einen falschen Shop handelt.

2. Die Warenpreise

Ob Bekleidung, Schuhe oder hochwertige Taschen – wenn die Preise der angebotenen Ware im ausgewählten Online-Shop zwischen 20 und 50 Prozent günstiger sind als in anderen Shops im Netz, sind die vermeintlichen „Schnäppchen“ womöglich zu gut, um wahr zu sein. Jenseits von saisonbedingten Schlussverkäufen sind Rabattaktionen in dieser Größenordnung rar. Also Vorsicht: Prüfen Sie genau, ob die Preise einigermaßen realistisch sind, bevor Sie in diesem Shop eine Bestellung aufgeben und den Zahlvorgang beginnen.

3. Die angebotenen Zahlungsmittel

Unseriöse Online-Shops lassen sich zum Teil anhand der angebotenen Zahlungsmittel erkennen. Oder besser gesagt: anhand der Zahlungsmittel, die nicht angeboten werden. Denn: Fake-Shops lassen sich bevorzugt per Vorkasse bezahlen. Oftmals wird als Bezahlvorgang lediglich das Mittel der Überweisung angeboten. In manchen Fällen wird auch das Bezahlen mit Kreditkarte akzeptiert. Dagegen werden Zahlungsmittel wie PayPal, giropay oder Apple Pay nicht akzeptiert – auch, weil diese einen Käuferschutz bieten.

4. Das Gütesiegel

Es gibt mehrere Gütesiegel, die Online-Shops als geprüft und echt ausweisen. Die Anbieter dieser Siegel, wie zum Beispiel Trusted Shops, überwachen nicht nur die Online-Bewertungen von Shops, sondern sichern auch Bestellungen ab. Die Gütesiegel bieten ein erhöhtes Maß an Sicherheit. Allerdings sollten Verbraucher auch hier wachsam sein: Fake-Shops binden das Siegel oftmals als Foto ein – dieses ist dann aber nicht mit der Website des Siegel-Anbieters oder wenigstens dem „Echtheitszertifikat“ verlinkt. Klicken Sie also immer auf das Siegel, um sicherzustellen, dass es sich um eine echte Auszeichnung handelt. Ist das Siegel nicht klickbar, handelt es sich womöglich um ein Fake.

5. Das Impressum

Zu jeder Website gehört ein Impressum. Existiert dieses nicht, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Fake-Shop. Ein Impressum beinhaltet immer die Anschrift eines Unternehmens, eine Vertretungsberechtigte oder einen Vertretungsberechtigten sowie zumindest eine E-Mail-Adresse. Außerdem ist oft die Nummer des Handelsregisters angegeben. Befindet sich eine Handelsregisternummer im Impressum, können Sie diese über das Registerportal der Länder prüfen. Existiert die angegebene Nummer nicht, handelt es sich wahrscheinlich um einen falschen Online-Shop. Geben Sie in diesem Fall vorsichtshalber keine Bestellung auf.
Zusätzliche Tipps zum Schutz vor Betrügereien

Es gibt noch weitere Dinge, die Sie tun können, um sich vor Betrügereien beim Online-Shopping zu schützen.

  • Suchmaschine nutzen. Geben Sie den Shop bei Google ein. Lässt sich der Shop finden? Haben andere Kundinnen und Kunden den Shop bereits positiv bewertet? Lassen sich diese Fragen mit Ja beantworten, sind Sie vermutlich auf der sicheren Seite.
  • Datenschutzerklärung und AGBs lesen. In Deutschland ist es rechtlich vorgeschrieben, dass Webseiten über eine Datenschutzerklärung und allgemeine Geschäftsbedingungen verfügen. Fehlen diese gänzlich oder sind sie mit vielen Rechtschreib- oder Grammatikfehlern versehen, handelt es sich womöglich um einen unseriösen Online-Shop.
  • Später zahlen. Wenn möglich, zahlen Sie die bestellte Ware erst nach Erhalt. Alternativ können Sie mittels Einzugsermächtigung zahlen, statt per Überweisung oder Kreditkarte.

Was tun nach Kauf im Fake-Shop?

Auch wenn Sie noch so achtsam sind – manche Maschen lassen sich online nur schwer durchschauen. Falls Sie also doch erst nach einem Online-Kauf merken, dass es sich um einen Fake-Shop handelt, hilft es Ruhe zu bewahren. Haben Sie Ware bestellt, die nie angekommen ist, gehen Sie wie folgt vor:

Schritt 1: Kontaktieren Sie Ihre Bank oder Ihr Kreditinstitut und lassen Sie, wenn möglich, den Kaufbetrag zurückbuchen. Sind Sie Kundin oder Kunde bei einer Sparkasse, können Sie Ihre zuständige Filiale telefonisch oder über das Online-Banking erreichen.

Schritt 2: Vermuten Sie, dass Sie Opfer einer Betrügerei geworden sind, stellen Sie Strafanzeige bei der Polizei. Dazu müssen Sie nicht persönlich auf der Polizeiwache erscheinen. Stattdessen können Sie die sogenannten Internet- oder Onlinewachen der jeweiligen Landespolizei nutzen und Ihre Angaben digital übermitteln.

Schritt 3: Melden Sie den Shop bei der Verbraucherzentrale Ihres Bundeslandes. Die Verbraucherzentralen führen meist aktuelle Listen über gemeldete Fake-Shops und publizieren diese auf ihren Internetseiten.