08.08.2022

Sparhacks im August 2022

Schnäppchen für die Einschulung, „Egal-Wohin-Ticket“, Zinswende: So sparen Sie Geld

Die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten belasten das Portemonnaie von vielen Menschen auch im August. In unseren Sparhacks erfahren Sie diesmal, wie Sie mit ein paar einfachen Veränderungen im Alltag jede Menge Geld sparen können, am besten Schnäppchen jagen und was die Zinswende für Ihre Sparentscheidungen bedeutet.

1. Kosten reduzieren im August …

… mit den Sparangeboten von Bus und Bahn

Während Sie auch im August noch per Bus und Bahn mit dem 9-Euro-Ticket im Nah- und Regionalverkehr quer durch ganz Deutschland fahren können und die Bundesregierung sogar über eine Verlängerung des Angebots diskutiert, bringt die Deutsche Bahn in Kooperation mit der Supermarktkette Edeka das „Egal-Wohin-Ticket“ in Umlauf.

Der Name ist Programm: Das Ticket gilt deutschlandweit für alle Züge – auch ICE, IC und EC – und ist nicht auf den Nahverkehr begrenzt – solange der Vorrat reicht. Es ist somit nicht nur für Vielreisende und Berufspendlerinnen und -pendler interessant.

Das Spar-Ticket wurde bereits im Juli schon vereinzelt verkauft, soll aber ab dem 1. August flächendeckend angeboten werden. Es kostet 39,90 Euro für eine einzelne Fahrt – exklusive Sitzplatzreservierung – und ist in den teilnehmenden Märkten des EDEKA Verbundes, Marktkauf, BUDNI, nah & gut sowie trinkgut erhältlich.

… durch Wasser sparen

Hitze, Hitze, Hitze … superheiße Sommertage mit weit über 30 Grad und wenig Regen sind auch in Deutschland in den letzten Jahren keine Seltenheit mehr. Auch dieser Sommer ist zu warm und zu trocken. Unter diesen Umständen leiden Menschen, die Natur, aber auch die lebenswichtige Ressource Wasser: Die Grundwasserstände sinken und füllen sich mancherorts im Winter nicht mehr auf. Das gefährdet unter anderem die Trinkwasserversorgung.

Noch ist diese in Deutschland zwar gesichert. Durch den Klimawandel und andere Faktoren könnte früher oder später auch hierzulande Wasserknappheit drohen. Um die Versorgung aufrechtzuerhalten und Wasserrationierungen als mögliche Sparmaßnahme – wie kürzlich beispielsweise in Baden-Württemberg diskutiert – zu vermeiden, rief Bundesumweltministerin Steffi Lemke Mitte Juli alle Menschen in Deutschland im Rahmen ihrer Möglichkeiten dazu auf, ihren individuellen Beitrag zum Wassersparen zu leisten.

Für Baden, Duschen und Körperpflege wird das meiste Wasser in deutschen Haushalten verwendet.

5 Tipps, wie Sie Wasser sparen können:

  • Duschen statt Baden
    Kürzeres Duschen statt eines Vollbads kann literweise Wasser sparen. Durchschnittlich 70 Liter werden beim Duschen verbraucht, beim Baden sind es circa 170 Liter, so die Wasserbetriebe. Zusätzlich mit dem feuchten Gut haushalten können Sie durch den Einbau eines wassersparenden Duschkopfs. Dieser bündelt das Wasser auf einer kleineren Fläche, somit wird bis zu 50 Prozent Wasser weniger verbraucht als mit größeren Duschköpfen. Oftmals ist in diesen Duschköpfen zusätzlich ein Durchflussbegrenzer eingebaut. Der Duschkomfort leidet darunter nicht.
  • Hahn zudrehen, so oft es geht
    Lassen Sie das Wasser beim Händewaschen, Duschen, Zähneputzen oder Spülen in der Küche nicht einfach laufen, sondern drehen Sie während des Einseifens und Co. den Hahn zwischendurch ab. Durchflussbegrenzer gibt es nicht nur für Duschköpfe, sondern auch für Wasserhähne. Auch hier können Sie je nach Hersteller den Wassergebrauch um bis zu 50 Prozent senken.
  • WC-Spülung bewusst einsetzen
    Auch die Toilettenspülung verbraucht jede Menge unnötiges Wasser. Haben Sie einen Spülkasten mit Spartaste, nutzen Sie sie, so oft es geht. Vor allem bei den kleinen Geschäften dürfte das kein Problem sein.
  • Sparen beim Waschen mit der Waschmaschine
    Wer kennt es nicht, häufig soll noch schnell die neue Bluse oder die verschwitzten Sportklamotten gewaschen werden. Die Trommel ist dann bei Weitem nicht ausgelastet. Der größte Wasser- und Stromverbrauch entsteht allerdings bei zu geringen Maschinenladungen – das gilt übrigens auch für die Geschirrspülmaschine. Schauen Sie in die Herstellerangaben Ihrer Waschmaschine und befüllen Sie die Trommel bestenfalls immer gemäß der Empfehlung.
    Auch das Vorwäscheprogramm verbraucht viel Wasser. Die meisten Sachen sind gar nicht so verschmutzt, dass sie nicht auch mit einem der Hauptwaschgänge, am besten noch im Sparprogramm, wieder sauber werden würden. Verzichten Sie also lieber auf die Vorwäsche, wenn Ihre Wäsche nicht extrem verschmutzt ist.
  • Regenwasser nutzen
    Das Waschen mit Regenwasser stellt eine wasser- und waschmittelsparende Möglichkeit dar. Auch für die Toilettenspülung kann Regenwasser problemlos genutzt werden. Das kann Tausende Liter Trinkwasser im Jahr sparen. Prüfen Sie, ob sich für Ihren Haushalt eine Regenwassernutzungsanlage oder Ähnliches rechnen würde. Weitere Informationen dazu finden Sie zum Beispiel auf den Seiten des Umweltbundesamts.Gesammeltes Regenwasser in einer Regentonne lässt sich gut zur Bewässerung Ihres Gartens oder der Balkonpflanzen nutzen. Regentonnen bekommen Sie häufig günstig im Baumarkt.

… bei der Mietwagenbuchung

Mietwagen bleiben auch im Urlaubsmonat August 2022 knapp und teuer. Aufgrund der eingebrochenen Buchungen während der Corona-Pandemie haben viele Autovermieter ihre Flotten verkleinert. Die Automobilindustrie kann die momentan wieder steigende Nachfrage nach Mietwagen nicht angemessen befriedigen. Die Lage wird sich vor der Sommersaison 2023 vermutlich auch nicht normalisieren.

Die durchschnittliche Wochenmiete beträgt derzeit 712 Euro mehr als noch im Vergleichsmonat 2019, teilt der ADAC mit. Das ist ein Preisanstieg von 142 Prozent.

Daher ist es jetzt noch ratsamer, den Mietwagen so früh wie möglich bereits von Deutschland aus zu buchen – nicht erst am Urlaubsort. Viele deutsche Autoverleiher bieten ohnehin Frühbucherrabatte an.

Vorsicht: Die Mietwagenbuchung sollte den Gesamtpreis mit allen Gebühren und Versicherungen aufweisen. Ist dies nicht der Fall, können Sie bei Versicherungsabschluss am Urlaubsort teils hohe Zusatzkosten erwarten.

2. Schnäppchenjagd im August …

… alles für die Einschulung

Ab Mitte August werden wieder die Erstklässlerinnen und Erstklässler eingeschult. Da darf die richtige Schulausrüstung nicht fehlen. Auch die Kids in den höheren Stufen benötigen regelmäßig neue Schulutensilien. Die Anschaffung kann allerdings ins Geld gehen.

Zuschüsse:
Wenn Sie über weniger finanzielle Mittel verfügen, können Sie beim Familienministerium pro Schuljahr und Kind Leistungen aus dem Bildungs-Paket in Höhe von 150 Euro für den Schulbedarf beantragen. Alles über die Voraussetzungen sowie Informationen zur Antragstellung finden Sie auf den Seiten des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Der Ranzen
Er gehört zu dem wichtigsten Dingen der Schulausrüstung, sollte qualitativ hochwertig und DIN-geprüft sein und macht mitunter den größten Kostenanteil aus.

Meistens lohnt es sich, mit dem Kauf zu warten: Wer erst kurz vor der Einschulung im August oder sogar im September einen Schulranzen kauft, profitiert im besten Fall von niedrigeren Preisen als zum Schuljahresbeginn. Allerdings sollten Sie in diesem Fall flexibel bleiben, was die Auswahl der Motive betrifft. Sondereditionen oder beliebte Modelle können dann bereits ausverkauft sein.

Tipp: Mit Vorjahres- oder Auslaufmodellen können Sie durch Preisnachlässe bares Geld sparen.

Die Schultüte
Auf die obligatorische Schultüte freut sich so gut wie jedes Kind. Im Handel kann sie mal schnell bis zu 50 Euro kosten – und dann fehlt noch das Wichtigste, die Füllung. Alternativ können Sie die Schultüte auch selbst basteln. Schultüten-Bastelsets sind im Handel erhältlich. Sollten Sie zum Selbermachen die nötige Zeit und Muße haben, müssen Sie in der Regel unterm Strich weniger ausgeben und die Zuckertüte Ihrer Kinder bekommt zusätzlich einen individuellen Touch.

Schreibwaren wie Stifte, Hefte und Co.
Bei Schreibwaren müssen Sie nicht nur auf Markenware setzen. Viele Discounter bieten zum Schulstart Dinge wie Hefte, Blöcke, Stifte und Farben günstig an. Auch diverse Drogeriemärkte verfügen über eine gut sortierte Schreibwarenabteilung.

3. Guter Finanzvorsatz im August …

… parallel zur Zinswende Sparpläne und Kredite überprüfen

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinswende eingeleitet und am 21. Juli 2022 beschlossen, die drei Leitzinsen um jeweils 0,5 Prozentpunkte zu erhöhen. Weitere Zinserhöhungen könnten folgen. Die Anhebung ist für Sparende grundsätzlich eine gute Nachricht. Da auch der Einlagezins nun bei 0 Prozent liegt und nicht wie zuvor im Minusbereich, können Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland damit rechnen, dass die Negativzinsen für Geld auf Girokonten künftig wegfallen. Sparerinnen und Sparer können zudem langfristig auf ein bisschen mehr Guthabenzinsen auf Sparbuch, Festgeldkonto oder Tagesgeldkonto hoffen.

Im Gegenzug verlieren sie aufgrund der hohen Inflation allerdings erst einmal weiterhin an Kaufkraft. Trotzdem ist die Zinswende der EZB ein guter Anlass, die eigenen Sparpläne zu überprüfen und Sparentscheidungen gemeinsam mit Ihrer Sparkassen-Beraterin oder Ihrem -Berater zu besprechen.

Die Erhöhung der Leitzinsen führt wiederum zu weniger günstigen Kreditzinssätzen. Kreditnehmerinnen und -nehmer müssen ohnehin schon seit einigen Monaten tiefer in die Tasche greifen. Die Bauzinsen etwa sind seit Januar 2022 im Schnitt um 2,5 Prozentpunkte gestiegen und werden durch die Zinswende perspektivisch weiter steigen.

Kredit- sowie Anlageentscheidungen sollten Sie je nach Zinsentwicklung und Prognosen noch etwas aufschieben oder sich damit beeilen. Was für Ihre persönliche Situation das Beste ist, können Sie in einer Beratung gemeinsam mit den Immobilien- oder Anlageexpertinnen beziehungsweise -experten Ihrer Sparkasse oder Bank herausfinden.

(Stand: 27.7.2022)