22.07.2020

Urlaub in Corona-Zeiten

Wohin im Sommer 2020?

In diesen Ländern können Sie wieder Urlaub machen

Die Sommerferien 2020 haben begonnen. Der Urlaub 2020 wird jedoch für viele anders aussehen als sonst. Obwohl innerhalb der EU inzwischen wieder fast alles möglich ist – das Auswärtige Amt hat die Reisewarnung für die meisten Länder aufgehoben – bestehen für einzelne Länder Einreisebeschränkungen oder Quarantänevorschriften bei der Einreise.

Für Staaten außerhalb der EU gilt die Warnung noch bis 31.08. 2020. Am sichersten ist Urlaub derzeit wohl in Deutschland.

Urlaub in Deutschland

Das öffentliche Leben ist wieder gestartet. Kitas sind wieder im Regelbetrieb, Schulen öffnen schrittweise. Restaurants, Bars, Schwimmbäder, Fitnessstudios, Hotels und Campingplätze haben den Betrieb wiederaufgenommen.

Camping und Strandurlaub boomen

Camping ist dieses Jahr sehr beliebt. Besonders für Familien bedeutet der Urlaub im Wohnwagen eine gute Alternative. Mit reduzierten Stellplätzen und strengen Hygienevorschriften sind Campingplätze für die Urlauber gut gerüstet. Eine gute Gelegenheit, um unbekannte Regionen innerhalb Deutschlands zu erkunden.

Tipp: Informieren Sie sich im Vorhinein, welche Bestimmungen auf den einzelnen Campingplätzen gelten. Denn oftmals bleibt es nicht bei den üblichen 1,5 Metern Abstand. Gäste benötigen teilweise ein portables WC im Wohnwagen oder Wohnmobil. Auf einigen Plätzen gilt sogar Maskenpflicht. Und die Campingplätze sind sehr stark gefragt.

An der Küste

Selten war der Strandurlaub an Ost- und Nordsee so verlockend wie dieses Jahr. Wer Planungssicherheit braucht, verschiebt Reiseziele im Ausland lieber auf kommende Jahre. Mit reduzierter Kapazität erwarten die Restaurants und Ferienunterkünfte in Norddeutschland die lang ersehnten Feriengäste. Falls Sie einen Tagesausflug auf die nord- oder ostfriesischen Inseln planen, sollten Sie unbedingt im Vorhinein die Kapazitäten checken.

Tipp: Mecklenburg-Vorpommern verwehrt auch in den kommenden Wochen Touristen aus Risikogebieten die Einreise. Als Risikogebiet gilt eine Region mit 50 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

National- und Freizeitparks

Mit Mund-Nasen-Bedeckung in der Achterbahn? Für viele sicher gewöhnungsbedürftig. Dennoch eine tolle Gelegenheit, um einen freien Kopf zu bekommen. Zahlreiche Parks empfangen schon wieder ihre attraktionsfreudigen Gäste. Es gelten die üblichen Hygieneregeln. Tickets erhalten Sie online.

Wen es in die Natur zieht, sollte die Nationalparks Deutschlands erkunden. Eifel, Müritz oder Bayerischer Wald bieten facettenreiche Erholung in der Nachbarschaft. Achten Sie auf den Mindestabstand von 1,5 Metern und halten Sie die Bestimmungen zum Naturschutz ein.

Urlaub in der Schweiz und in Österreich

Österreich hat alle Einreisebeschränkungen gegenüber den Nachbarstaaten aufgehoben. In Grenznähe können jedoch noch stichprobenartige Kontrollen stattfinden.

Hotels, Campingplätze, Restaurants, Cafés sowie andere touristische Einrichtungen sind wieder geöffnet. Schutzmaßnahmen: Mit Abstandsregeln geht Österreich liberal um: Büfetts und Wellnessbereiche sind in Hotels bereits wieder frei zugänglich, für Besuchergruppen gilt kein Mindestabstand. Ein Mund-Nasen-Schutz muss in öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxis, Seil- und Zahnradbahnen, Reisebussen und Innenbereichen von Ausflugschiffen, im Gesundheitsbereich einschließlich Apotheken und bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen ohne zugewiesenen Sitzplatz getragen werden.

In die Schweiz können deutsche Staatsbürger wieder uneingeschränkt einreisen. Seit 6. Juli 2020 gilt für Einreisende aus Risikoländern eine zehntägige Quarantänepflicht. Reisende müssen sich unverzüglich nach Einreise in die Schweiz auf direktem Weg für zehn Tage in eine geeignete Unterkunft begeben und ihre Einreise innerhalb von zwei Tagen der zuständigen kantonalen Behörde melden. Die Liste der Risikoländer finden Sie beim Bundesamt für Gesundheit.

Schutzmaßnahmen: Die Regierung empfiehlt, Abstand zu halten; eine Pflicht gibt es nicht. Seit dem 6. Juli 2020 besteht aber die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz im öffentlichen Verkehr zu tragen. In öffentlichen Einrichtungen wie Geschäften, Museen und Hotels gelten individuelle Schutzkonzepte, die eingehalten werden müssen.

Urlaub in Europa ist wieder möglich

Seit dem 15. Juni hat die Bundesregierung die weltweite Reisewarnung des Auswärtigen Amts für die meisten europäischen Staaten aufgehoben. Vorausgesetzt, die Corona-Lage verschlimmert sich nicht drastisch. Das gilt für EU-Staaten und Staaten des Schengener Abkommens (Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein). Von Reisen nach Großbritannien, Irland und Malta wird derzeit abgeraten.

Die Bundesregierung wies darauf hin, dass die Reisewarnung für bestimmte Länder oder Regionen reaktiviert werden könne, wenn die Zahl der Neuinfektionen wieder drastisch ansteigt. Die Reisebedingungen werden noch über einen längeren Zeitraum variieren. Einschränkungen, Abstands- und Hygieneregeln erwarten Sie in jeder Urlaubsregion.

Urlaub in Spanien

Seit dem 21. Juli ist die Einreise nach Spanien und den Balearen aus allen EU- und Schengen-assoziierten Staaten wieder möglich. Bei der Einreise wird bei jedem Reisenden die Körpertemperatur gemessen. Personen mit einer Temperatur von über 37,5 °C oder anderen gesundheitlichen Auffälligkeiten werden eingehender untersucht.

Das Flugangebot zwischen Deutschland und Spanien ist noch eingeschränkt. Flugreisende müssen zusätzlich ein Formular zur Gesundheitskontrolle ausfüllen. Auf dieser Datenlage wird ein QR-Code erzeugt.

Schutzmaßnahmen: Landesweit gilt die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung an allen öffentlichen Orten innerhalb und außerhalb geschlossener Räume, an denen ein Sicherheitsabstand von 1,5 Meter nicht eingehalten werden kann. In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt eine generelle Pflicht zur Abdeckung von Nase und Mund. Achtung: Die Region Katalonien und die Balearen führen aufgrund neuer Infektionen strengere Regeln für das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ein.

Eine Bedeckung ist nun auch im Freien überall und unabhängig von der Abstandsregelung Vorschrift! An den Stränden muss allerdings keine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Ebenso ausgeschlossen von der Pflicht sind Menschen, die Sport treiben.

Urlaub in Italien

Wie viel dolce vita ist in diesem Jahr möglich? Corona traf Menschen und Wirtschaft Italiens sehr schwer. Besonders für Deutsche und Österreicher ist das Land mit seinen weiten Stränden und der berühmten Küche ein beliebtes Urlaubsziel. Viele Italiener leben vom Tourismus. Deswegen hat Italien seine Grenzen bereits am 3. Juni geöffnet.

Museen, Strände, Bars und Restaurants dürfen unter strengen Infektionsschutz- und Hygieneauflagen wieder Gäste empfangen. Die Hotels in Südtirol können Sie wieder buchen. Eine Quarantänepflicht bei der Einreise wurde aufgehoben.

Einschränkungen gibt es noch im internationalen Flug-, Zug-, Bus- und Fährverkehr.

Schutzmaßnahmen: Ein Mund-Nasen-Schutz plus Einweghandschuhe sind vielerorts vorgeschrieben, wenn der nötige Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann. In der Region Lombardei besteht diese Pflicht im gesamten öffentlichen Raum, zusätzlich Handschuhpflicht in Geschäften. Es gelten Abstandsregeln von ein bis zwei Meter zwischen Personen.

Vor dem Betreten von öffentlichen Einrichtungen wie Museen und Geschäften wird häufig die Körpertemperatur gemessen. Händedesinfektion ist in vielen Einrichtungen Pflicht.

Urlaub in der Türkei

Die Bundesregierung warnt weiterhin vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Türkei. Das Einreiseverbot für deutsche Staatsangehörige in die Türkei wurde bereits am 11. Juni 2020 aufgehoben. Bei der Einreise werden unter anderem Temperaturmessungen durchgeführt.

Achtung: Reisende über 65 Jahre müssen sich an die Ausgangssperre von 20 bis 10 Uhr halten.

Schutzmaßnahmen: Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist auf Marktplätzen, in Supermärkten und in öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht. In vielen Städten (unter anderem Istanbul, Ankara, Izmir und in Teilen von Antalya) auch überall im öffentlichen Raum. Zudem werden jederzeit drei Schritte Abstand zu fremden Personen eingefordert.

Die Türkei setzt auf Weiterbildungen im Restaurant- und Hotelgewerbe. Die Hotels setzen staatliche Sicherheitsmaßnahmen durch.

Urlaub in Kroatien

Tausende Urlauber besuchen jeden Sommer die buchtenreichen Strände der Adria. Kroatien verzeichnete im europäischen Vergleich eine geringe Rate an Corona-Infektionen.

Die Einreise nach Kroatien ist allen Staatsangehörigen der EU-Mitgliedstaaten ohne Einschränkungen gestattet. Bei der Einreise werden die Kontaktdaten der Reisenden für die Zeit des Aufenthalts im Land registriert.

Die internationalen Flug-, Zug- und Busverbindungen sind allerdings noch eingeschränkt. Auch die Fährverbindungen zu den Inseln sind noch nicht wie gewohnt vorhanden. Der Transit durch Österreich und Slowenien ist wieder möglich.

Die Gastronomiebetriebe durften in Kroatien offenbleiben. Allerdings schlossen viele Betriebe aufgrund ausbleibender Gäste die Türen für unbestimmte Zeit. Mit der verbesserten Corona-Lage haben auch die Cafés und Restaurants wieder geöffnet. Das gilt auch für Strände, Thermen oder öffentliche Parkanlagen. Unter Sicherheitsauflagen können Touristen Nationalparks und Zoos besuchen. Die Strände unterliegen Zugangsbeschränkungen und Auflagen.

Schutzmaßnahmen: In öffentlichen Verkehrsmitteln besteht die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Für alle anderen Orte empfiehlt die Regierung, das ebenfalls zu tun.

Urlaub in Griechenland

Nach Griechenland dürfen Sie seit 1. Juli von Deutschland aus wieder alle internationalen Flughäfen im Land ansteuern. Allerdings gilt für die Einreise auf dem See-, Luft- und Landweg eine Online-Anmeldepflicht. Das Formular muss spätestens 48 Stunden vor Abreise ausgefüllt werden. Dafür bekommen Sie einen QR-Code, den Sie bei der Einreise vorweisen müssen. Können Sie den Code nicht vorzeigen, ist eine Geldbuße von 500 Euro möglich. Stichprobenartig kann bei Reisenden auch ein Corona-Test durchgeführt werden.

Die Fährverbindungen auf die Inseln sind wieder verfügbar.  Fast alle griechischen Badestrände sind unter Einhaltung von strengen Hygiene- und Abstandsregeln wieder zugänglich.

Besucher können bereits die archäologischen Freiluftsehenswürdigkeiten Griechenlands und Museen bewundern. Restaurants, Bars und Diskotheken dürfen unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandregeln wieder öffnen. Open-Air-Veranstaltungen sind seit dem 1. Juli 2020 wieder gestattet.

Schutzmaßnahmen: Abstandsregeln müssen überall eingehalten werden. Das Tragen einer Nase-Mund-Bedeckung ist in öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxis und Fähren Pflicht.

Urlaub in Frankreich

Rotwein, gutes Essen und tolle Landschaft – Frankreich hat als Urlaubsland einiges zu bieten. Seit dem 2. Juni sind die Restaurants, Bars und Touristenunterkünfte in Frankreich wieder geöffnet. Nach drei Monaten strikter Ausgangssperre sorgen die Lockerungen bei vielen Französinnen und Franzosen für große Erleichterung. Das öffentliche Leben hat wieder begonnen.

Für deutsche Touristen ist das Land seit dem 15. Juni für die Einreise wieder uneingeschränkt offen. Ausnahmen gelten nur für einzelne, von Covid-19 stark betroffene Regionen. Öffentliche Parks, Grünanlagen und Strände sind landesweit grundsätzlich wieder zugänglich. Vergnügungsparks, Konzertsäle und Diskotheken sind derzeit noch geschlossen.

Gut zu wissen: Viele Sehenswürdigkeiten im Land empfangen wieder Besucher. Die berühmten Besuchermagneten wie der Pariser Louvre werden aber voraussichtlich nicht vor September wieder geöffnet. Andere Museen sind teilweise geöffnet. Es müssen vorab Besuchszeiten gebucht werden.

Schutzmaßnahmen: Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist im öffentlichen Personennah- und Fernverkehr für Reisende über elf Jahren Pflicht. In öffentlichen Einrichtungen gelten Abstandsregeln.

Skandinavien

Als erstes europäisches Land hatte Dänemark bereits im März seine Grenzen geschlossen. Die Einreise für Reisende mit Wohnsitz in Deutschland ist unter bestimmten Bedingungen wieder möglich. Das dänische Statens Serum Institut aktualisiert wöchentlich die Liste der als „offen“ klassifizierten Länder.

Sie müssen mindestens sechs Übernachtungen beispielsweise in einem Ferienhaus, Hotel oder auf einem Campingplatz nachweisen. Die Übernachtungen müssen sich nicht auf einen Ort begrenzen. Fährverbindungen von und nach Deutschland gibt es aktuell nicht.  Restaurants und kulturelle Einrichtungen haben bereits wieder geöffnet.

Für alle übrigen Einreisen ohne wichtigen Grund besteht nach wie vor ein Einreisestopp, den Dänemark am 14. März 2020 verhängt hat.

Schutzmaßnahmen: Die Pflicht für eine Mund-Nasen-Bedeckung gilt in Dänemark nicht. Es gilt eine Abstandsregelung von einem Meter zu anderen Personen.

Schweden schlug mit seinen liberalen Regeln während der Corona-Krise einen Sonderweg ein. Während die meisten europäischen Staaten den Lockdown verhängten, waren in dem nordeuropäischen Land die Kitas weiterhin geöffnet, die Regierung sprach Empfehlungen anstatt Regeln aus. Bußgelder gab es keine. Konsequenterweise dürfen EU-Bürgerinnen und Bürger ins Land einreisen. Eine Quarantänepflicht gibt es nicht.

Eine Mund-Nase-Bedeckung können Sie natürlich zu Ihrer eigene Sicherheit tragen, entsprechende Gesetze gibt es keine. Die schwedische Regierung bittet allerdings um allgemeine Rücksichtnahme in der Öffentlichkeit.

Urlaub im nichteuropäischen Ausland

Die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes gilt für das nichteuropäische Ausland vorerst bis 31.08. 2020. Diverse außereuropäische Länder sind ohnehin für Ausländer geschlossen. Diese Reisen sollten Sie deswegen noch nicht wieder planen.

Die Auslandsvertretungen unterstützen deutsche Staatsangehörige in Notlagen weiterhin. Rückholaktionen wie im März und April wird es aber nicht mehr geben. Über die Corona-Lage in bestimmten Ländern informieren Sie sich am besten auch beim Auswärtigen Amt.